Ein Coiffeur-Betrieb ist naturgemäss energieintensiv: Chemische Farben, viel Wasser und jede Menge Strom sind unverzichtbar. Doch gerade in dieser Ausgangslage sieht Boris Brugger, Co-Inhaber des zentral an der Aeschenvorstadt gelegenen Salons Kopfwerk, enormes Potenzial für nachhaltiges Wirtschaften – mit durchaus auch ökonomischen Motiven. «Wir haben viele Möglichkeiten, nachhaltiger zu agieren, und die versuchen wir konsequent umzusetzen», erklärt Brugger.
Seit vielen Jahren führt er zusammen mit seinen Co-Inhaberinnen Michèle Meier und Nazli Kirbas Tango den Salon mit 16 Mitarbeitenden. Ein Dreamteam: «Wir haben eine absolute Vertrauensbasis, und gemeinsam leiten wir, was wir für das coolste Team der Schweiz halten.» Brugger, eidgenössisch diplomierter Coiffeur und Prüfungsexperte, sprüht vor Leidenschaft, wenn er über seine Arbeit und seine aktuellen Projekte spricht. Ständig sucht er neue Herausforderungen und ist unter anderem international für Schwarzkopf in der Ausbildung tätig. Ein besonderes Highlight erwartete ihn in diesem Jahr: Er war bei der Paris und London Fashion Week als Stylist tätig – selbst für einen Routinier im Business eine aufregende Herausforderung!
Nachhaltigkeit ist für Brugger und seine Geschäftspartnerinnen zentral. Sie setzen alles daran, ihren Mitarbeitenden und die von ihnen ausgebildeten Coiffeure und Lernenden für dieses Thema zu sensibilisieren. «Es ist zum Beispiel sinnvoll, genau die Menge an Farbe zu verwenden, die in den meisten Fällen ausreicht. Sollte es mehr brauchen, kann man immer noch mehr anmischen. Das verhindert, dass überschüssige Farbe entsorgt wird.» Auch wenn es sich nur um wenige Gramm handelt, summiert sich der Abfall über die Zeit erheblich.
Um den Arbeitsalltag nachhaltiger zu gestalten, hat Brugger eine Trennstation an der zentralen Anmischstation im Salon eingerichtet. Diese ist perfekt in die Arbeitsabläufe integriert, sodass es gar nicht erst zur Versuchung kommt, Materialien wie Aluminium unsachgemäss zu entsorgen. Auch haben er und seine Geschäftspartnerinnen PET-Flaschen aus dem Betrieb verbannt und durch eine Wasserzapfsäule ersetzt. Das gesamte Licht und alle Geräte werden abends über Zeitschaltuhren abgeschaltet – was nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist.
Für Brugger und sein Team ist es essentiell, Prozesse zu vereinfachen und zu optimieren, sodass umweltfreundliches Verhalten leicht umzusetzen ist. Kopfwerk zeigt eindrucksvoll, wie Ressourcen geschont und Kreisläufe geschlossen werden können – ohne das Geschäftsmodell grundlegend zu verändern.