Thomas Bloch, was bedeutet Kreislaufwirtschaft für ein Unternehmen, das im klassischen Druckgeschäft verwurzelt ist?
Wir denken über das Produkt hinaus. Wir nutzen wiederverwertbare Materialien wie Karton, reduzieren Abfälle durch präzise Prozesse und führen Papier- und Kartonreste zurück in die Papierindustrie. Unser neues Gebäude nutzt die Abwärme der Maschinen zum Heizen. Und durch den Einsatz schadstofffreier Farben stellen wir sicher, dass unsere Produkte sowohl für Menschen als auch für sensible Anwendungen wie Lebensmittel und Pharma unbedenklich sind.
Ihr Unternehmen hat sich nach der Corona-Krise stark verändert. Wie hängt diese Transformation mit Nachhaltigkeit zusammen?
Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig Anpassungsfähigkeit ist. Wir haben in neue Bereiche wie Verpackung, Verlagswesen und digitale Kommunikation investiert und gleichzeitig unser Engagement für Nachhaltigkeit verstärkt. Diversifizierung schafft Resilienz und ermöglicht uns auch, neue zirkuläre Lösungen zu entwickeln, die wirtschaftlich tragfähig und ökologisch sinnvoll sind.
Sie sprechen oft von Verantwortung – was verstehen Sie darunter im unternehmerischen Alltag?
Verantwortung beginnt bei den Menschen, die bei uns arbeiten. Wir investieren in Aus- und Weiterbildung, unsere Fluktuation liegt bei nur 2–3 Prozent – das ist für uns ein starkes Zeichen. Gleichzeitig wollen wir auch gegenüber Umwelt und Gesellschaft verlässlich handeln. Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht nur ökologische Massnahmen, sondern auch, als stabiler Partner für Mitarbeitende, Kund:innen und Lieferant:innen da zu sein – heute und morgen.
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