Ihr organisiert Simulationsspiele zu einem ernsten Thema… Warum ein Spiel – wenn doch längst klar ist, was zu tun wäre?
Weil Wissen allein nicht reicht. Viele Menschen wissen, welche Massnahmen nötig und sinnvoll wären – aber sie handeln nicht. Genau hier setzt unser Simulationsspiel an. Die Teilnehmenden schlüpfen in reale Rollen – als Politikerin, als Investor oder als Vertreterin eines Energieunternehmens – und entscheiden innerhalb eines vorgegebenen Budgets über konkrete Massnahmen. So wird sichtbar, was wirkt – und was nicht. Auch Kreislaufwirtschaft ist dabei ein zentrales Thema. Wir integrieren Massnahmen wie zirkuläres Bauen, langlebige Produkte oder Verpackungsrecycling direkt ins Spiel. Die Teilnehmenden erleben unmittelbar, wie diese im Vergleich zu anderen Klimastrategien abschneiden.
Was erleben Teilnehmer:innen in einem solchen Simulationsspiel – wie läuft es ab?
Unsere Workshops dauern zwischen vier Stunden und einem ganzen Tag. In Gruppen treffen die Teilnehmenden Runde für Runde – respektive Jahr für Jahr – Entscheidungen. Sie verfolgen deren Wirkung auf den CO₂-Absenkpfad und erkennen Zusammenhänge.
Ob in Schulen oder Unternehmen – das Format funktioniert in beiden Bereichen. Die Aha-Erlebnisse sind überall gross. Der Unterschied liegt in der Auswertung: In Schulen schauen wir, was Schüler:innen im Alltag oder in der Familie verändern können. In Unternehmen reflektieren wir den beruflichen Kontext – was kann ich in meinem Job konkret beeinflussen? Das löst viel aus. Gerade das emotionale Erleben macht es möglich, das erworbene Wissen zu verinnerlichen.
Wie gelingt der Schritt vom Spiel in die Umsetzung – besonders für Unternehmen?
Die Reflexion ist entscheidend. Wer spürt, was eine Entscheidung emotional ausgelöst hat, kann daraus Energie fürs Handeln schöpfen. Es geht nicht um ein richtig oder falsch – sondern darum, natürlich Verantwortung anzunehmen. Die Workshops holen Teilnehmende in ihrer Realität ab und lassen sie erfahren, was sie bewirken können. Für Unternehmen ist das ein strategischer Hebel: Sie erleben nicht nur Optionen – sie verankern sie. Und genau darin liegt der Wert: Vom Wissen ins Tun kommen.
Hier geht es zur Webseite mehrnachhaltigkeit.ch.
Die Workshops für Gemeinden werden von Future Urban Society unterstützt.
Das ganze Interview kannst du dir bei Youtube ansehen: