Kreislaufwirtschaft erhält Verfassungsrang im Kanton Waadt

Lausanne - Der Kanton Waadt und seine Gemeinden sollen die Bedingungen für die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft schaffen. Das sieht ein neuer Verfassungsartikel vor, den das Waadtländer Stimmvolk angenommen hat. Dieser reagiert auf eine Initiative, mit dem der Mormont geschützt werden soll

(CONNECT) Das Waadtländer Stimmvolk hat am 28. September mit 67,8 Prozent einen neuen Verfassungsartikel 56a angenommen. Dieser sieht vor, dass der Kanton und die Gemeinden vorteilhafte Bedingungen für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft schaffen. Sie sollen  Rahmenbedingungen schaffen für die umweltgerechte Nutzung von Ressourcen, Materialien und Produkten, namentlich in der Bauwirtschaft. Abfälle sollen vermieden werden unter anderem durch Wiederverwendung, Reparaturen, Renovationen und Wiederverwertung.

Der Verfassungsartikel ist das Ergebnis eines Gegenvorschlages zur Volksinitiative Sauvons le Mormont – Retten wir den Mormont. Diese verlangte die Aufnahme des Schutzes des Mormont. Der Hügel im Gros du Vaud ist für den Kalkabbau zur Zementproduktion genutzt worden. Er war in keltischen Zeiten für ein Heiligtum genutzt worden. Seit Juni 2025 ist er gesetzlich geschützt. Ein weiterer Abbau von Kalk ist damit vorerst nicht möglich. Die Initiative wurde mit 54,8 Prozent abgelehnt. ce/ug