Ein zweites Leben für Batterien

Das junge Basler Unternehmen upVolt macht Stromspeicher aus alten E-Auto - und E-Bike-Batterien.

«Bis zu 70 Prozent CO2 können wir einsparen, wenn wir Batterien ein zweites Leben geben.» Diese Vision treibt Lysander Parodi an. Mit seinem Startup verwandelt er das Batterieproblem der E-Mobilität in eine Ressource – und hat auf dem Basler Wolf-Areal einen marktfähigen Speicher realisiert, der ausgediente Batterien wieder wertvoll macht.

Unbrauchbar? Von wegen!

Die Mobilität der Zukunft ist elektrisch. Doch mit dem Aufschwung der E-Autos und E-Bikes wächst auch das Problem der ausrangierten Batterien. Bereits nach rund zehn Jahren gelten diese als unbrauchbar – eine Herausforderung für Entsorgung und Umwelt. Genau hier setzt upVolt an: Das Basler Start-up von Lysander Parodi und Lukas Oppler will diese Altbatterien nicht recyceln, sondern weiterverwenden. Ihr Ziel: nachhaltige, stationäre Stromspeicher für Unternehmen, Quartiere und Netze bauen. Und auch für E-Bike-Fahrer:innen hat das Unternehmen ein Angebot: Die fachgerechte Aufbereitung von E-Bike-Batterien. Statt defekte Akkus wegzuwerfen, können sie von upVolt repariert und wiederverwendet werden. Das senkt die Kosten für Nutzer:innen und schont wertvolle Ressourcen.

Solarstrom trifft Second Life

Im Oktober 2023 gelang Parodi der Durchbruch: Der erste leistungsstarke 220kWh-Speicher aus gebrauchten Renault-Autobatterien ging in Basel in Betrieb. Die Idee: Tagsüber speist eine 700 m2 grosse Solaranlage Energie in den Batteriecontainer ein, der potenziell den Strombedarf von rund 22 Haushalten decken könnte.
Mitten im Logistikareal auf dem Wolf entstand so ein Energie-Knotenpunkt: Der Speicher versorgt nicht nur E-Autos und Velos von DPD und Pick-e-Bike, sondern zeigt auch, dass Energiespeicher dezentral, flexibel und kostensparend einsetzbar sind.

Speicher statt Schrott

Lysander Parodi verfolgt bei der Wiederverwendung der Batterien einen neuen Ansatz: Statt sie zu zerlegen, nutzt er sie als Ganzes weiter – modular, sicher und effizient. Durch die Kombination vieler Einheiten können Container auf eine Speicherkapazität von bis zu 1,6 MWh erweitert werden, je nach Bedarf. Die Vorteile sind bestechend:

  • CO2-Ersparnis gegenüber der Produktion neuer Batterien: bis zu 70 %
  • Reduktion von Leistungszuschlägen für Unternehmen
  • Beitrag zur Netzstabilität bei erneuerbaren Energien

Auch bei den E-Bikes verfolgt upVolt das gleiche Prinzip: Wer seine Batterie reparieren lässt, muss keine neue kaufen. Das bedeutet: weniger Abfall, mehr Kreislauf, mehr Veränderung im Alltag.

Hinter dem Pilotprojekt stehen starke Partner wie IWB, Primeo Energie, DPD, die FHNW und die Klimastiftung Schweiz. Noch nicht alle Autohersteller machen mit – doch das Interesse aus der Wirtschaft wächst.

Ein Modell für morgen

upVolt zeigt mit seinem Geschäftsmodell, wie sich Ressourcen schonen und gleichzeitig neue Wertschöpfung generieren lässt. Ob auf Baustellen, in Wohnquartieren oder Industriehallen – die Speichercontainer lassen sich überall einsetzen, wo Strom gebraucht, aber nicht stetig produziert wird.
Der Clou: Das System ist skalierbar, praxisnah und bereit für den Markt. Lysander Parodi denkt schon weiter: «Wenn wir alte Batterien nicht mehr als Abfall sehen, sondern als Rohstoff für die Energiewende, gewinnen alle.»

Lysander Parodi zeigt mit upVolt, wie aus einem scheinbaren Problem eine Lösung für die Deckung des Strombedarfs wird.


Hier geht’s zur Firmen-Webseite von upVolt und siehst auch gleich das E-Bike-Angebot des Unternehmens.

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Weitere Interview und Artikel zu upVolt findest du auf PrimeNews, bei der Startup Academy, bei Umwelt Basel oder bei Drees & Sommer.