(CONNECT) Das gemeinsame Impact Projekt von Kompotoi, ein in Winterthur ansässiges Unternehmen im Bereich der mobilen Komposttoiletten, und dem Schweizer Netzwerk für kreislauffähige Sanitärsysteme, VaLooaus Zürich, hat die mögliche Einsetzung kompostierter menschlicher Ausscheidungen als Dünger untersucht. Gefördert durch den Migros-Pionierfonds wurden in Zusammenarbeit mit der Kunz Baumschulen AG aus Uster ZH Trockentoiletteninhalte über zwei Jahre kompostiert und anschliessend analysiert. Wie Kompotoi in einer Medienmitteilung berichtet, zeigen die Ergebnisse, dass der entstandene Humusdünger hochwertig und sicher ist und zusätzlich weniger Schadstoffe aufweist. In der Landwirtschaft und im Gartenbau angewandt könnte er so die Kreislaufwirtschaft vorantreiben.
Neben den bestehenden Qualitätszielen für Komposte, wurde der Dünger aus menschlichen Hinterlassenschaften auf weitere Faktoren wie Pathogene und Medikamentenrückständen untersucht. Während Pathogene im Kompostierungsprozess zerstört werden, seien laut einer aktuellen Forschung die Arzneimittelrückstände im Recyclingdünger niedriger als in anderen Düngern wie Gülle. „Spannend ist, dass in Komposterde aus Trockentoiletteninhalten oft deutlich geringere Antibiotikakonzentrationen zu finden sind als in Gülle, welche in der Schweiz als Dünger ausgebracht werden darf“, wird Lena Schinkel, Mitforschende und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), in einer Mitteilung zitiert.
Darüber hinaus ermöglicht die Komposterde die Zurückführung wertvoller Ressourcen wie Nährstoffe und Trinkwasser. Um das Potenzial des Düngers für die Kreislaufwirtschaft nutzen zu können, müssten nun rechtliche Rahmenbedingungen folgen, die die Kompostierung von Trockentoiletteninhalten in der ganzen Schweiz klar regulieren, so Kompotoi. Gemeinsam mit dem Kanton Zürich und dem Bundesamt für Umwelt wird darum ein Merkblatt erarbeitet, das diesen rechtlichen Rahmen schaffen soll. ce/nta