Bei den Modulbauten der Erne AG Holzbau spielen Wiederverwendbarkeit, Standardisierung und der clevere Einsatz von Holz zusammen, wie das Gespräch mit Projektentwickler Cyrill Jost zeigt.
Was begeistert dich persönlich an der Kreislaufwirtschaft?
Mich fasziniert, wie einfach und logisch die Idee der Kreislaufwirtschaft ist. Es geht im Kern darum, Ressourcen nicht zu verschwenden, sondern so lange wie möglich im Umlauf zu halten. Für mich ist das ein pragmatischer Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft. Das braucht Umdenken, aber genau das macht es spannend.
Ihr baut temporäre Schulhäuser – wie passen “temporär” und “zirkulär” zusammen?
Temporär und zirkulär sind keine Gegensätze – im Gegenteil: Nur was temporär gedacht ist, lässt sich zirkulär einsetzen. Aus Sicht der Nutzer:innen ist ein Schulhaus vielleicht nur wenige Jahre im Einsatz. Aber aus unserer Sicht als Hersteller bauen wir Module für mehrere Jahrzehnte. Der Clou liegt in der Wiederverwendbarkeit: Die Räume werden später an anderen Orten wieder eingesetzt – wieder als Schulzimmer. Oder vielleicht werden sie sogar anders genutzt – als Büros oder sogar Wohnungen. Damit dies möglich ist, ist die Standardisierung entscheidend. Unsere Module sind keine engen Zellen wie Container, sondern echte Räume mit hoher Nutzungsflexibilität.
Was braucht es, damit modulare Bauten wirklich wiederverwendbar sind?
Erstens: Demontierbarkeit. Wir setzen auf Verbindungen, die sich auch in zwanzig Jahren noch lösen lassen. Zweitens: Flexibles Design. Ein Raum muss nicht nur für die heutige Nutzung passen, sondern auch für künftige. Drittens: Robuste Materialien. Holz ist dabei der Baustoff der Wahl – nicht exklusiv, aber sinnvoll. Er ist leicht, nachwachsend und optisch wie haptisch überzeugend. Und viertens: Standardisierung. Wir wollen nicht 17 verschiedene Module, sondern 17 gleiche, die sich einfach transportieren und wieder zusammensetzen lassen. Das macht Wiederverwendung effizient und wirtschaftlich attraktiv.
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