(CONNECT) Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zählt zu den Siegern beim Building Award 2025. Ein Team der Abteilung Beton und Asphalt ist laut einer Medienmitteilung für CO2-speichernden Beton ausgezeichnet worden. Der Beton enthalte beigemischte Kohlenstoffpellets und wird eingestuft als „vielversprechender Ansatz, um die Emissionen im Bauwesen deutlich zu senken“. Rund 8 Protenz des weltweiten CO2-Ausstosses würden in der Zementproduktion entstehen, so die Mitteilung.
Die Empa-Forschenden nutzten ein Verfahren, mit dem sich Pflanzenkohle in unbehandelter Form in Pelletform in Beton integrieren lässt. Der Beton erlaube die Herstellung von CO2-neutralem oder CO2-negativem Beton und könne einen Teil der herkömmlichen Gesteinskörnung im Beton ersetzen. Zwar existierten bereits Betonprodukte mit Pflanzenkohle, doch diese werden oft unbehandelt beigemischt. „Die Pflanzenkohle ist sehr porös und absorbiert deshalb nicht nur viel Wasser, sondern auch teure Zusatzmittel, die bei der Betonherstellung verwendet werden“, wird Empa-Forscher Mateusz Wyrzykowski zitiert.
Laut Pietro Lura, Leiter der Abteilung Beton und Asphalt, bereite die Empa mit Partnern die industrielle Produktion der CO2-negativen Pellets vor. „Die erste Anwendung in einem Gebäude wird in der neuen NEST-Unit Beyond Zero erfolgen“, wird er zitiert. Beim NEST handelt es sich um ein modulares Forschungs- und Innovationsgebäude von Empa und Wasserforschungsinstitut Eawag in Dübendorf.
Der Building Award wird alle zwei Jahre von der Bilding – Schweizerische Stiftung zur Förderung des Ingenieurnachwuchses im Bauwesen für herausragende Ingenieurleistungen vergeben und als „Oscar der Schweizer Ingenieurkunst“ bezeichnet, so die Mitteilung. Angelehnt an den Filmpreis wird er in mehreren Kategorien vergeben. Die Empa gewann in der Kategorie Forschung, Entwicklung, Start-ups. ce/heg