Sarah Harbarth, CEO & Gründerin von KUORI

Bioplastik gegen die Wegwerfwirtschaft. Olivenkerne und Walnussschalen sind aktuell die wichtigsten Rohstoffe, mit denen das Startup KUORI arbeitet. Sarah Harbarth verrät, wie Bananenschalen den Ausschlag für ihr Unternehmen gegeben haben und wo sie das Potenzial von Bioplastik sieht.

Am Anfang war… die Bananenschale. Wie kam es, dass dieser Abfall zur Grundlage für deine heutige, unternehmerische Tätigkeit wurde, Sarah Harabarth?

Als Produktdesign-Studentin hatte ich die Aufgabe gefasst, Materialien zu finden, die ohne fossile Bestandteile auskommen. Im Abfalleimer sah ich zufällig Bananenschalen und habe so lange damit experimentiert, bis ich ein kleines Stück Biokunststoff präsentieren konnte. Heute entwickle ich die Kunststoffalternativen nicht mehr selbst, das übernimmt inzwischen unser spezialisiertes Materialwissenschaftler:innen-Team, das die Materialentwicklung in unserem hauseigenen Labor weiterführt.

Die Aufgabe im Studium soll also weit mehr als eine Anekdote bleiben. Ist Biokunststoff ein wichtiger Schlüssel für die Zukunft?

Gerade die Vielfalt an Einweg-Plastikvarianten – es sind über 500 – zeigt, wie sorglos uns der der Konsumrausch der letzten Jahrzehnte gemacht hat. Durch Abrieb – von Schuhsohlen, Pneus und unzähligen weiteren Alltagsgegenständen – landen allein in der Shweiz Tausende Tonnen Mikroplastik in der Umwelt, in unseren Körpern, in der Nahrung. Diese Stoffe können nicht abgebaut werden und bleiben über Jahrtausende in unseren Systemen bestehen. Wenn wir kompostierbare Abfälle als Rohstoff für neue Kunststoffe nutzbar machen, haben wir einen grossen Impact und können die Mikroplastik Verschmutzung am Ursprung bekämpfen.

Und der Kreislauf geht nach der Entwicklung von Biokunststoffen weiter?

Nachdem wir nicht mehr benötigte Abfallstoffe mittels Upcycling als Bioplastik nutzbar machen, produzieren die Gegenstände während ihres Lebenszyklus biologisch abbaubares Mikroplastik und sind am Ende ihres Lebenszyklus problemlos industriell kompostierbar.


👉 Lies das ausführliche Interview mit Sarah Harbarth in dieser Ausgabe von Ladies Drive [PDF].

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